Zahnungshilfe für Babys – Hausmittel & Hilfsmittel
Kaum haben Sie sich an einen Alltag mit dem Nachwuchs gewöhnt, kommen mit ein paar Monaten die ersten Zähnchen und plötzlich wird alles durcheinander gewirbelt. Zirka ab dem vierten Monat ist mit den Milchzähnen zu rechnen, manche Babys zahnen jedoch auch erst mit sechs Monaten oder sogar noch später. Jedes Baby hat dabei seinen eigenen Rhythmus, und meist beginnt das Zahnen lange bevor Sie die ersten weißen Spitzen im Kiefer Ihres Babys sehen oder fühlen können. Bereits wenn die Zähne im Kiefer nach oben wandern, tun sich viele Babys schwer und haben Probleme mit dem Schlafen, sind weinerlich und manchmal kommen sogar Fieberschübe hinzu.
Mama und Papa können mit verschiedenen Mitteln helfen, das Zahnen zu erleichtern und oft schaffen bereits die einfachsten Dinge aus dem Haushalt Abhilfe.
Hilfsmittel aus dem Haushalt
Ein zahnendes Baby erkennen Sie spätestens dann, wenn die kleinen Hände und Finger immer wieder in den Mund gesteckt werden und übermäßig viel Speichel gebildet wird. Babys entwickelt beim Zahnen den Drang ständig auf etwas herumzukauen, ist nichts anderes da, werden eben die Hände und Finger dazu verwendet. Das ist natürlich nicht optimal, da die kleinen Fingerchen irgendwann schmerzen und zudem auch nicht kalt sind. Kälte hilft dem strapazierten Kiefer nämlich und lindert die Beschwerden. Das bedeutet, wenn Sie Ihrem Kind das Zahnen erleichtern wollen, greifen Sie am besten auf gekühlte Dinge zurück, die es sich problemlos in den kleinen Mund stecken kann.
Dazu gehören:
- leicht gefrorene oder gekühlte Gemüsesticks
- kalte Löffel aus Metall
- ein Waschlappen mit kaltem Wasser
Die meisten Kinder kauen mit Begeisterung auf gekühlten oder noch leicht gefrorenen Gemüsesticks herum, Karotten oder Gurken sind dabei die Favoriten. Von Kohlrabi oder anderen Gemüsesorten, die Blähungen verursachen, ist abzuraten. Auch Gemüse oder Obst mit Schale, wie Paprika oder Äpfel sind nicht ganz so optimal, da sich die Schale oft im Mund des Babys ansammelt und unter Umständen dazu führt, dass das Baby sich verschluckt. Äpfel können jedoch ohne weiteres geschält werden und so ihren Zweck erfüllen.
Generell sollten Sie Ihr Kind nicht unbeaufsichtigt lassen, wenn Sie ihm gekühltes Gemüse oder Obst zu beißen geben, denn die Erstickungsgefahr ist größer als Sie vielleicht annehmen.
Zu kalt sollten die Sticks nicht sein, sonst weigert sich ihr Kind eventuell, sie in die Hand zu nehmen. Häufig wird auch der Waschlappen empfohlen, um Schmerzen beim Zahnen zu lindern. Dieser sollte mit kaltem Wasser auf die richtige Temperatur gebracht werden und kann zudem zusätzlich für eine halbe Stunde im Kühlschrank gelagert werden, um den kühlenden Effekt zu verstärken. Nicht wenigen Kindern ist der Lappen zu weich oder das Gemüse zu kalt, um es in der Hand zu halten. Hier können harte Brotstücke zum Einsatz kommen, auf denen gekaut werden kann.
Schmerzmittel und Beißringe
Ist Ihnen die Gefahr des Verschluckens zu groß, so können Sie Beißringe im Drogeriemarkt kaufen, die meist mit einer kühlenden Flüssigkeit im Inneren ausgestattet sind und im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Die Beißringe sind unterschiedlich genoppt und strukturiert und haben zudem einen praktischen Griff, der keine Kühlflüssigkeit enthält und daher nicht zu kalt ist. Den Beißring gibt es in unterschiedlichen Formen und für Backenzähne eignet sich besonders ein Beißstab, der auch den hinteren Teil des Kiefers erreicht.
Geht es gar nicht anders, können, nach Rücksprache mit einem Arzt, auch Schmerzmittel verabreicht werden. Ein Schmerzen- und Fiebersaft oder Paracetamol-Zäpfchen helfen dabei, durchzuschlafen. Die Schmerzen sind nachts, wenn der Körper zur Ruhe kommt, meist am intensivsten und gerade hier ist eine schnelle Hilfe gefragt.
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Veilchenwurzel und Zahnungsöl – Hilfsmittel aus der Natur
Die Veilchenwurzel ist ein sehr altes und bewährtes Hilfsmittel, welches Ihrem Baby beim Zahnen gut tut. Der Name ist irreführend, denn eigentlich handelt es sich bei der Wurzel um das Rhizom der Schwertlilie, welches ohne Wurzeln und Schale erst einmal drei bis vier Jahre ruhen muss, ehe es einsatzbereit ist. Eine Veilchenwurzel kann über einen längeren Zeitraum verwendet werden und auch das Auskochen zur Desinfektion ist kein Problem. Bei intensiver Nutzung sollte die Veilchenwurzel trotzdem nach einer Weile ausgetauscht werden, da ihre Wirkstoffe mit der Zeit verloren gehen.
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Die Wirkung des Rhizoms beruht zum einen auf dem beruhigenden Duft, der durch das Kauen freigesetzt wird und zum anderen auf der leicht betäubenden und schmerzlindernden Wirkung der ätherischen Öle, die in ihm enthalten sind. Zudem wirken diese Öle kühlend und wohltuend auf entzündete Stellen am Zahnfleisch.
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Wollen Sie ihrem Kind keine ganze Wurzel zum Kauen geben, so bietet sich Zahnöl an, welches ebenso aus verschiedenen ätherischen Ölen besteht und von außen auf die Wangen aufgebracht wird.
Wollen Sie kein fertiges Zahnöl kaufen, so gibt es ein einfaches Rezept zum Selbermachen:
- 50 ml Jojobaöl, Sonnenblumenöl oder Mandelöl
- jeweils zwei Tropfen ätherisches Lavendelöl und Kamillenöl
- ein Tropfen ätherisches Nelkenöl
Das Ganze gut vermischen und in einem lichtgeschützten und sterilen – am besten einer Braunglasflasche – Behältnis aufbewahren.
Andere, gut wirksame Naturheilmittel, die Ihr Baby beim Zahnen unterstützen, sind Salbei und Kamille. Als Tee oder als Tinktur direkt für den Kiefer wirken sie entzündungshemmend und schmerzlindernd.